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Es geht Aufwärts an den Börsen

Börsenblog

Fast ein Jahr dauert der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine nun bereits an. Die Bemühungen Russlands um ukrainisches Gebiet könnten jetzt vor einer weiteren Eskalationsstufe stehen. Wir schauen uns die Details an. Außerdem werfen wir einen Blick auf die mit Spannung erwarteten Zinsentscheide von EZB und FED. Kann der Euro seinen Aufschwung weiter fortsetzen? Solide Wirtschaftsdaten lassen darauf schließen, dass die große Rezession abgewendet werden konnte. Wir schauen uns heute einige Zahlen aus den US-Wirtschaftsdaten und Umsatzprognosen an und ordnen ein, was diese für die Wirtschaftsleistung im Jahr 2023 bedeuten könnten.

Ukraine-Konflikt könnte vor ganz entscheidender Phase stehen

Nach den schweren Gefechten zu Beginn des Krieges hat sich die Intensität des Konflikts zwischen der Ukraine und Russland in den letzten Monaten ein wenig verringert. Doch laut ukrainischen Sicherheitsexperten könnten die nächsten Monate extrem hart werden. In den kommenden Wochen wird eine Großoffensive Russlands befürchtet, bei der auch die Hauptstadt Kiew angegriffen werden könnte. Durch die immer weiter fortschreitende Unterstützung des Westens hatte Russland in den vergangenen Monaten immer mehr der eroberten Gebiete eingebüßt und möchte jetzt wohl alles daran setzen, die Ukraine endgültig zu übernehmen. Es wäre wohl das letzte Aufbäumen Russlands bei einem Übernahmeversuch. Wladimir Putin und seinen Truppen fehlen schlichtweg die Mittel, um diesen Krieg langfristig erfolglos weiterzuführen.

Unterdessen wächst die internationale Unterstützung für die Ukraine beständig weiter. Immer mehr Staaten der westlichen Wertegemeinde sind bereit, die Ukraine mit Waffenlieferungen und Militärausstattung zu versorgen, allen voran Deutschland und die USA. Der ukrainische Präsident Selenskyj arbeitet derzeit intensiv an einem EU-Beitritt seines Landes. Eine Mitgliedschaft der Ukraine würde der Europäischen Union und insbesondere der NATO ganz andere Möglichkeiten der Unterstützung zur Verfügung stellen, da es sich ab diesem Zeitpunkt um einen Bündnisfall handeln würde. Aus der Vergangenheit wissen wir allerdings auch, dass solche Beitrittsverhandlungen langwierig sein können. Auch wenn eine besondere Situation vorliegt, ist es äußerst unwahrscheinlich, dass die Ukraine der EU in kurzer Zeit beitreten wird. Die westlichen Nationen müssen sich nun intensiv mit der Frage beschäftigen, wie weit sie die Hilfe für die Ukraine ausweiten möchten, ohne zu sehr zu riskieren, dabei selbst zur Kriegspartei zu werden und den Konflikt dadurch weiter eskalieren zu lassen.

Kann der Euro seinen Aufschwung weiter fortsetzen?

Lange Zeit war ein relativ starker Euro für uns selbstverständlich. Mit Beginn des Kriegs in der Ukraine und den damit verbundenen wirtschaftlichen Konsequenzen hat sich das geändert. Phasenweise hat der Euro sogar die sogenannte Parität, also die Gleichwertigkeit mit dem Dollar, unterschritten. Seit die EZB sich im letzten Quartal des Jahres 2022 dazu entschlossen hat, die Inflation nachhaltig mit steigenden Zinsen zu bekämpfen, ist der Sinkflug der europäischen Gemeinschaftswährung beendet. Mehr als zehn Cent hat der Euro in wenigen Monaten gegenüber dem Dollar gutgemacht und nähert sich langsam aber stetig seinem Ursprungswert an. Derzeit sieht es so aus, als könne sich dieser Trend auch in naher Zukunft weiter fortsetzen. Die US-Notenbank FED wird ihre Zinsen bei der nächsten Sitzung aufgrund der abgesunkenen Inflation vermutlich nur um 0,25 % erhöhen. Die EZB hingegen sieht den Zeitpunkt für langsamere Zinserhöhungen noch nicht gekommen. Sie wird den Leitzins am Donnerstag vermutlich abermals um 0,5 % erhöhen, was den Kurs des Euros erneut befeuern dürfte. Allerdings zeichnet sich auch in der Eurozone ein Rückgang der Inflation ab. Ersten Schätzungen zufolge dürfte die Preissteigerung auf 8,9 % zurückgegangen sein. Möglicherweise wird auch die EZB schon bald einlenken und die Zinsschritte verkleinern oder Steigerungen ganz aussetzen.

Solide Wirtschaftsdaten aus den USA lassen die Märkte aufatmen

Die Angst vor einer Wirtschaftskrise war im vergangenen Jahr allgegenwärtig. Hohe Inflationsraten und verminderte Investitionen deuteten darauf hin, dass die Weltwirtschaft in ihre größte Krise seit 15 Jahren geraten könnte. Die robusten Wirtschaftsdaten der USA, die eine Steigerung des BIP um 2,9 % für das letzte Quartal in 2022 ausweisen, sprechen aber eine andere Sprache. Anscheinend ist es der FED gelungen, durch moderate aber stetige Zinssteigerungen die Inflation auszubremsen, ohne dabei die Wirtschaftsleistung zu sehr zu beeinträchtigen. Die Stimmung bei Unternehmen und Investoren ist dementsprechend gut. Um eine milde Rezession wird man in 2023 sicher nicht herumkommen, das sind aber mit Blick auf die schwierigen Umstände und einem drohenden Wirtschaftskollaps gute Aussichten.

ASML übertrifft Erwartungen deutlich

Auch aus dem Europäischen Wirtschaftsraum gibt es gute Nachrichten. Europas größtes Technologieunternehmen ASML hat seine prognostizierte Nettogewinnprognose von 1,7 Milliarden Euro deutlich überschritten und im letzten Quartal 1,82 Milliarden Euro Gewinn erzielt. Der niederländische Hersteller für Lithografie-Maschinen sieht sich selbst gut gewappnet für das kommende Jahr. Nachdem der Nettogewinn in 2022 um vier Prozent gesunken war, wird für 2023 mit einer Gewinnsteigerung von 25 % gerechnet. Laut CEO Peter Wennink sind die Auftragsbücher voll, die rückläufige Nachfrage nach Halbleitern sieht er nur als vorübergehend an. Sobald die Investitionsängste aufgrund der aktuellen Unsicherheiten überwunden sind, wird das Geschäft wohl wieder boomen.

Auch Microsoft übertrifft Erwartungen – Euphorie durch Prognose für Q3 gedämpft

Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2023 (Juli bis Dezember) hat Microsoft besser abgeschnitten als erwartet. Der Gewinn je Aktie war etwas höher als erwartet, was den Wert von Microsoft nachbörslich um fünf Prozent ansteigen ließ. Für das zweite Halbjahr des Geschäftsjahres sieht es jedoch nicht so rosig aus. Anscheinend rechnet man bei Microsoft fest mit einer Rezession, was sich in einer geringen Umsatzprognose widerspiegelt.

 

 

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