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Tech Aktien attraktiv?

Wöchentlicher Börsenblog

 

Heißt es nun Ost gegen West? – der Ukraine-Konflikt erreicht die nächste Stufe

Fast genau ein Jahr nach dem Beginn des Kriegs spitzt sich die Lage im Konflikt zwischen der Ukraine und Russland weiter zu. Anlässlich des Jahrestags war US-Präsident Joe Biden in die Ukraine gereist und hatte Präsident Selenskyj die Unterstützung der Vereinigten Staaten zugesagt. Bei dem Gespräch der beiden Staatsoberhäupter ging es auch um Waffenlieferungen der USA an die Ukraine. Biden machte deutlich, dass er den Konflikt längst nicht mehr als einen Krieg zwischen Russland und der Ukraine ansieht. Viel mehr ginge es laut dem US-Präsidenten mittlerweile um die weltweite Freiheit. Nach seinem Besuch in Kiew reiste Biden nach Polen, wo er eine weitere Rede in Richtung des NATO-Bündnisses hielt. Er beschwor noch einmal die Einheit des Westens und machte deutlich, dass die NATO die Ukraine so lange unterstützen werde, bis der Krieg gewonnen sei. Gleichwohl warnte Biden den russischen Präsidenten Wladimir Putin vor einem Angriff auf ein Mitgliedsland der NATO. In einem solchen Bündnisfall wäre das „kein Angriff auf ein NATO-Mitglied, sondern auf alle“, so der US-Präsident weiter.

Auch Putin selbst ließ den Jahrestag nicht ungenutzt, um seine kriegerischen Handlungen weiter zu rechtfertigen. Der russische Präsident schob dem Westen in seiner Rede die Schuld für den Kriegsbeginn zu. Der Westen sei einseitig aus Verträgen ausgestiegen und habe mit seiner Politik zur Verschärfung des Konflikts im Donbass beigetragen. Schon vor dem Krieg solle es Verhandlungen zwischen den USA und der Ukraine zu Waffenlieferungen in den Donbass gegeben haben. Belegen konnte er diese Aussagen nicht. Die Vorwürfe Putins wies US-Präsident Biden entschieden zurück und machte den russischen Staatspräsidenten darauf aufmerksam, dass er den Krieg jederzeit mit dem Rückzug seiner Truppen aus der Ukraine beenden könne.

Auf der einen Seite ist der offensichtlich starke Zusammenhalt des Westens ein gutes Zeichen und macht Mut für die Zukunft. Auf der anderen Seite wird es dadurch immer wahrscheinlicher, dass aus dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine ein Konflikt von Ost gegen West wird. Wenn sich die Parteien nicht einigen können, droht im schlimmsten Fall ein dritter Weltkrieg.

Ist der Absturz des NASDAQ 100 vorbei?

Der wichtige US-Index NASDAQ 100 befindet sich seit mehr als einem Jahr auf einer in dieser Form noch nie dagewesenen Talfahrt. Im November 2021 thronte der Index mit etwas mehr als 16.500 Punkten noch auf seinem Allzeithoch. Dass es an den Märkten Perioden gibt, in denen es bergab geht, ist ganz normal. In den meisten Fällen halten diese Kurskorrekturen jedoch ein paar Wochen, längstens einige Monate an. Beim NASDAQ 100 sind Kurskorrekturen nach unten seit Ende 2021 aber nicht die kurzzeitige Ausnahme, sondern eher die Regel. Abgesehen von einigen kurzen Hochphasen ging es für den Index in den letzten Monaten stetig bergab. Vom Allzeithoch Stück für Stück zu teilweise unter 11.000 Punkten. Das entspricht einem Verlust von knapp 35 % in etwas mehr als einem Jahr. Die starke Kurskorrektur seit Beginn des Monats macht den Anlegern jedoch Hoffnung. Innerhalb weniger Tage stieg der Kurs Anfang Februar von 11.900 auf 12.800 Punkte und konnte sich zunächst auch mehr als zwei Wochen in diesem Bereich halten. Ähnlich starke Korrekturen innerhalb kurzer Zeit gab es allerdings auch schon im April und im August des vergangenen Jahres. Was damals folgte, waren zwei tiefe Stürze mit Verlusten von jeweils mehr als 20 %.

Leider sieht es so aus, als müssten Anleger auch dieses Mal weiterhin auf die Kehrtwende des Index warten. Auch wenn der Aufstieg zunächst nachhaltig erschien, ging es in der vergangenen Woche wieder um fünf Prozent nach unten. Noch besteht eine Chance, dass der Kurs sich stabilisiert und der NASDAQ aus seiner langen Talfahrt herauskommt, allerdings spricht derzeit vieles dafür, dass der Index auch in nächster Zeit weiter fallen wird.

Wie geht es weiter mit der Inflation?

Trotz der robusten Konjunkturdaten vieler US-Unternehmen sind die Anleger derzeit verunsichert. Grund dafür sind die Erzeugerpreise, die deutlich stärker gestiegen sind als erwartet. Um 6,0 % legten diese im Vergleich zum Vorjahresmonat zu – Experten hatten lediglich mit einem Anstieg von 5,4 % gerechnet. An der Wallstreet geht derzeit deshalb die Angst vor der Notenbank FED um. Die hohen Erzeugerpreise könnten Anlass für die FED sein, die Zinsen bei der nächsten Sitzung doch noch einmal stärker steigen zu lassen als erwartet. Für den derzeit ohnehin schwächelnden Aktienmarkt in den USA wäre das ein weiterer Schlag ins Genick und würde unweigerlich zu Korrekturen führen.

Die weiterhin robusten Wirtschaftsdaten lassen trotzdem darauf schließen, dass eine tiefere Rezession endgültig vermieden werden konnte. Anleger befinden sich deshalb jetzt in einer Zwickmühle. Auf der einen Seite ist die Aussicht auf langfristige Gewinne derzeit groß, auf der anderen Seite könnten die Marktwerte durch einen strikteren Kurs der Notenbanken zunächst nochmals gedrückt werden. Viele Börsianer stellen sich daher die Frage, ob jetzt der richtige Zeitpunkt zum Investieren ist.

 

 

Eine gute Börsenwoche wünscht Ihnen ihr meinTrade Team.