Verluste an den Börsen
Wöchentlicher Blogbeitrag
In unserem heutigen Blogbeitrag beschäftigen wir uns wieder mit dem Energiemarkt. Die Lage scheint sich zumindest in einigen Bereichen langsam zu entspannen. Ein Ende des Ukrainekonflikts ist zwar noch lange nicht in Sicht, aber auch hier gibt es immer mehr gute Nachrichten von der westlichen Front. Die Aktienmärkte und der Goldpreis haben dagegen nichts zu feiern. Sowohl der amerikanische als auch der deutsche Leitindex befinden sich seit einer Woche im Sinkflug und der Goldpreis fällt derzeit – trotz gegenteiliger Indikatoren – auf ein Zwei-Jahrestief.
Was gibt es Neues aus dem Russland-Ukraine Konflikt?
Für Russland wird die Luft im Krieg mit der Ukraine immer dünner. Die ukrainische Armee hat in den vergangenen Tagen mit weiteren Gegenoffensiven Boden gut gemacht. Die Gefechte dauern dennoch weiter an. Foltervorwürfe aus der Stadt Isjum könnten die Fronten zwischen Russland und dem Westen weiter verhärten, was vermutlich noch mehr militärische Unterstützung für die ukrainische Armee zur Folge hätte. Auch wirtschaftlich sieht es für Präsident Putin derzeit nicht sonderlich gut aus. Die Abhängigkeit von China wächst immer weiter, während die russische Wirtschaft sich schon jetzt in einer tiefen Rezession befindet.
Der Goldpreis verabschiedet sich nach unten
Eine alte Börsenweisheit besagt, dass Anleger sich in Krisenzeiten in Gold flüchten. In der Vergangenheit war das auch häufig so, derzeit sieht es aber eher so aus, als würde es auch Ausnahmen von dieser Regel geben. Aktuell steht Gold – trotz einer eigentlich weltweiten Krise – auf einem Zwei-Jahrestief. Einige Experten halten das Edelmetall derzeit für massiv unterbewertet und empfehlen jetzt zu investieren. Ob es danach aber wirklich in die gewünschte Richtung weitergeht, kann niemand vorhersagen. Besonders bemerkenswert: Aktuell läuft es nicht nur wirtschaftlich unrund, sondern wir haben zusätzlich auch noch einen großen Konflikt, der mehr oder weniger die ganze Welt, mindestens aber alle relevanten Märkte betrifft und die Inflation ist auf der ganzen Welt relativ hoch. Trotz drei klarer Indikatoren für einen starken Goldpreis, verzeichnen wir aber aktuell 20 % Differenz zum Höchststand. Die Entwicklung des Goldpreises in den nächsten Wochen wird sehr interessant zu beobachten sein.
Neues vom amerikanischen Aktienmarkt
Der Dow Jones wurde diese Woche als Leitindex vom sogenannten FedEx Debakel erschüttert. Die Quartalszahlen des Logistikdienstleisters sind ernüchternd und geben einen Ausblick darauf, wie düster es derzeit tatsächlich um die amerikanische Wirtschaft steht. Die niedrige Gewinnprognose ließ die Aktie um mehr als 20 % abstürzen. Der Dow Jones gab im Verlauf der Woche um fast fünf Prozent nach. Im Vergleich zum zwischenzeitlichen Allzeithoch von Anfang September hat der amerikanische Leitindex schon mehr als zehn Prozent verloren.
Beim DAX 40 sieht es nicht wirklich besser aus
Auch vom DAX gibt es keine erfreulichen Nachrichten. Nach einer kurzen Rallye mit Steigerungen von über sieben Prozent seit Anfang September gab der deutsche Leitindex in der vergangenen Woche wieder deutlich nach. Von zwischenzeitlich 13.400 Punkten ging es wieder auf etwa 12.700 Punkte zurück – ein Verlust von mehr als fünf Prozent. Vom Allzeithoch von fast 16.000 Punkten Anfang des Jahres sind wir derzeit also mehr als 20 % entfernt. Hauptverantwortlich für den Kursrutsch sind die schwachen Wirtschaftsaussichten und die trübe Börsenstimmung in den USA.
Gutes Geschäft in schlechten Zeiten mit der Lufthansa
Als die Coronapandemie ausbrach, standen viele Flugunternehmen mit dem Rücken zur Wand. Die ohnehin schon schlechten Bilanzen drohten aufgrund von Reiseverboten und der Digitalisierung weiter zu sinken. Der deutsche Staat erklärte die Lufthansa kurzerhand zum systemrelevanten Konzern und stützte die Fluggesellschaft mit knapp 300 Millionen Euro für ein Aktienpaket und 5,7 Milliarden Euro an stillen Einlagen. Für den Bund ein gutes Geschäft, wie sich jetzt herausstellte. Die stillen Einlagen wurden mittlerweile komplett zurückgezahlt und auch das Aktienpaket ist wieder verkauft – für 1,07 Milliarden Euro. Der Bund verzeichnet somit einen Veräußerungsgewinn von 760 Millionen Euro. Das entspricht einem Plus von mehr als 200 Prozent in etwas mehr als zwei Jahren.
Endlich gute Neuigkeiten vom Energiemarkt
Die News in diesem Segment sind mit ständigen Preissteigerungen und horrenden Kosten für Verbraucher in den letzten Wochen tendenziell eher negativ gewesen. Einzig der Ölmarkt bringt endlich gute Neuigkeiten. Nach exorbitanten Preissteigerungen zu Beginn des Kriegs und Mitte des Jahres gibt der Rohölpreis beständig nach und steht derzeit nur noch bei etwa 90 Dollar – 25 % weniger als beim Allzeithoch im Juni. Im Vergleich zu den etwa 70 Dollar, die letztes Jahr im November noch für ein Barrel fällig waren, ist das immer noch viel. Experten sind sich aber einig, dass sich der Ölpreis im Abwärtstrend befindet, was sich mittelfristig auch positiv auf die Preise für Verbraucher auswirken wird.
Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen das meinTrade Team